Das Ziel von Nachhaltigkeit ist Ressourcenschonung: Nicht mehr verbrauchen, als ersetzt werden kann. Das kann das Vermeiden von Ausschuss sein, wenig Abfall erzeugen, gebrauchte Teile wiederverwenden, reparieren, recyclen.
Gleichzeitig müssen die neu aufgelegten Produkte auf dem Markt bestehen. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) forscht an Optionen, die Kreislaufwirtschaft mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) voranzubringen. Wie geht das, Kreislaufwirtschaft mit KI stimulieren?
Digitaler Produktpass setzt auf Ressourcenschonung
Um Kreislaufwirtschaft systematisch anzugehen, sind Daten, Informationen erforderlich. Gleich bei Entwicklung eines Gerätes könnte das Ende bedacht werden: wie läuft das Recyceln? was erschwert es? Auch die Recycling-Firma würde profitieren, von Informationen über das Produkt: etwa Material, Zusammensetzung.
Hier greift der Digitale Produktpass. In der EU wird er ab 2027 zur Pflicht. Am Anfang mit Batterien (über 2 kWh), danach für weitere Produktgruppen. Noch nicht definiert ist, welche Produktinfos er enthalten soll, auch nicht deren Format und der Datenaustausch.
Austausch von Produktinfos, KI-gesteuerte Sortierung, Preisermittlung bei gebrauchten Teilen
Und genau darum kümmert sich das DFKI. Getestet werden verschiedene Konzepte für den Digitalen Produktpass.
Digital Thread: Das ist eine Art digitaler Faden über den Lebenszyklus eines Produktes hinweg. Produktinformationen helfen am Ende des Lebenszyklus, das ausgediente Gerät zu bearbeiten. Ob Refabrikation, also die neue Aufbereitung des Produktes, oder Recycling, Wiederverwertung.
Der Digital Lifecycle Passport (DLCP) wiederum ist sowohl für Menschen als auch für die Maschine lesbar. Eine App stellt die Informationen nutzerfreundlich dar. Parallel dazu steuert sie Maschinen, ausgestattet mit KI-Objekterkennung etwa eine Sortieranlage. Aus Elektroschrott könnten gefährliche Geräte - welche mit Akku - aussortiert werden, damit sie keinen Brand verursachen.
Beim Green-AI Hub Mittelstand geht es darum, dass Unternehmen moderne KI-Lösungen für mehr Nachhaltigkeit nutzen. Im Fokus stehen 20 Pilotprojekte, die bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) umgesetzt werden. Sei es bei der Optimierung von Logistik oder dem Wareneinsatz.
So kommt bei einem Modell-LKW etwa KI zum Einsatz: Optische Kontrolle stellt den Zustand des gebrauchten Teils fest. Ein Preis wird ermittelt, die Informationen auf einem digitalen Marktplatz für Interessenten veröffentlicht.
Kreislaufwirtschaft mit KI stimulieren: Experten gefragt
Allerdings ist die Datenlage in der Kreislaufwirtschaft noch lückenhaft, so das DFKI, auch Kompetenzen fehlen. Abhilfe schaffen soll das DACE (Datenkompetenzzentrum für Circular Economy Daten). Hochschulen und Institutionen kooperieren. So haben Informatik- und KI-Forscher die Möglichkeit, mit Experten für Kreislaufwirtschaft und Ökobilanzen zusammenzuarbeiten.
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