Mehr und bessere Finanzierung, das fordert der Startup-Verband. Insbesondere um das Wachstum junger Unternehmen voranzubringen: Mehr Engagement aus den Töpfen von Versicherungen etwa, das Einbeziehen von Kleinanlegern und vieles, vieles mehr. Genaueres unter: Innovationsagenda 2030.
Das sind die Forderungen. Doch wie finden sich Gründer in der Skalierungsphase im Moment zurecht. Ich habe mir einige Webseiten angeschaut, mit ChatGPT geplaudert. Und meine Ergebnisse – wie gewohnt – knapp und verständlich dargestellt.
Ohne smarten Businessplan keine Finanzierung
Voraussetzung für den Kontakt mit Kapitalgebern ist immer einer Businessplan, ein sehr gut durchdachter Businessplan. Den habt ihr schon längst aufgestellt: Ihr habt eure Geschäftsidee knapp und visionär dargelegt. Könnt fundierte Ergebnisse einer Marktanalyse präsentieren. Euer Geschäftsmodell ist clever: Wie ihr Geld verdienen wollt. Wer eure Kunden sind. Welchen Nutzen ihr anbietet.
Wollt ihr bei Venture Capital Fonds punkten (beschreibe ich gleich), so sind auch erste Erfolge erforderlich: also Proof of Concept. Und euer Umsatz sollte deutlich steigerbar sein. Denn die Investoren wollen rasch Gewinne machen.
Ihr könnt euch den Text zum Späterlesen auch als PDF runterladen - siehe weiter unten.
Venture Capital: Große Finanzspritze für schnelles Wachstum
Bei Venture Capital (VC) geht es in der Regel um Beträge ab 500.000 Euro.
Geldgeber investieren in wachstumsstarke Startups. Sie gehen ein hohes Risiko ein, erhoffen sich schnelles Wachstum, hohe Renditen.
Im Gegenzug erhalten die Investoren Anteile an eurem Unternehmen; sie werden Miteigentümer. In der Regel beträgt der Firmenanteil bei Venture Capital 10 bis 30 Prozent. Ihr müsst euch überlegen, wie viel Mitspracherecht ihr dem Investor zugestehen wollt.
Und: Bereitet euch gut auf Verhandlungen vor!
Auf jeden Fall könnt ihr beim Zugang zu Venture Capital vom Wissen erfahrener Geschäftsleute profitieren. Womöglich Infrastrukturen nutzen oder Business-Kontakte. Hier noch mehr dazu.
Beispiele sind: Holtzbrinck Ventures beginnt bei 500.000 Euro, geht bis zu 2 Millionen Euro. Cherry Ventures liegt bei 2 bis 7 Millionen Euro.
Kleinere Finanzierungen: Mix aus Crowdfunding und klassischem Darlehen
Braucht ihr weniger Geld? - Ich habe mal recherchiert in der Spanne zwischen 50.000 und 200.000 Euro. Doch Vorsicht, nicht zu knapp kalkulieren. Überprüft, ob ihr für das weitere Wachstum eures Unternehmens wirklich an alles gedacht habt.
Crowdfunding/Crowdinvesting
Beim Crowdfunding, etwa Plattformen wie Seedmatch, Companisto, Kickstarte, wird Kapital von vielen kleinen Investoren gesammelt. Deren Investitionen sind, mit Ausnahmen, auf 1000 Euro begrenzt.
Beim Crowdinvesting – eine Mischung aus Crowdfunding und klassischem Investment – kaufen Investoren Anteile oder Gewinnbeteiligungen am Startup. Es kann einfach ein Darlehen sein, das euch zur Verfügung gestellt wird; gekennzeichnet von fester Laufzeit und Zinssatz. Der Geldgeber kann auch am Gewinn beteiligt werden oder hält sich als stiller Teilhaber im Hintergrund.
Allerdings muss man sich für eine Kampagne auf der Plattform bewerben, mit einem gewitzten Pitch. Das soll nicht ohne sein, die Aufnahme nicht zwingend. Mehr dazu hier.
Startup finanzieren mit Accelerators: von unternehmerischem Wissen profitieren
Accelerators (ähnlich Inkubatoren) unterstützen Startups mit unternehmerischem Wissen, Beratung, Coaching, Netzwerken. Nicht selten werden Arbeitsplätze und Infrastruktur bereitgestellt. Die Finanzierungshöhen liegen zwischen 25.000 und 150.000 Euro, dafür müssen Gründer meist zwischen 5 und 20 Prozent Anteile am Unternehmen abgeben.
Beispiele sind Techstars, Plug and Play oder APX (Axel Springer & Porsche).
Man muss sich in kurzer Zeit, etwa 3 bis 6 Monate, viel erarbeiten und sollte das konsequent umsetzen; also mit viel Aufwand rechnen. Hier weitere Anbieter.
Öffentliche Förderprogramme: Vorsicht vor Bürokratismus
Weiterhin könnt ihr euch als Startup finanzieren über Förderungen, Gründerstipendien, Investitionszuschüsse durch die KfW, zinsgünstige Kredite .
Allerdings habe ich des Öfteren von Gründern gehört, die sich über viel bürokratisches Vorgehen und ein langwieriges Procedere bei öffentlichen Stellen beschwert haben. Muss nicht allgemeingültig sein. Vielleicht hört ihr euch mal in Foren um.
Maschmeyer, Höhle der Löwen oder einfach bei der Bank anfragen
Family Offices verwalten das Vermögen wohlhabender Familien, die so ab 100.000 Euro investieren. Ein Beispiel ist Alstin (Alternative Strategic Investments GmbH), gehört zur Maschmeyer Group. Es geht um Beteiligungen auf Zeit an innovativen Startups. Der Fokus liegt auf digitalen Geschäftsmodellen im E-Commerce. Hier werden weitere angeführt. Vielleicht ist ja auch die Höhle der Löwen für euch interessant.
Mikrokredite/Startup-Kredite
Einige Banken und Mikrokreditinstitute bieten spezielle Kredite für Startups und Gründer. Also ich habe gute Erfahrungen mit der Sparkasse gemacht. Bei mir waren es 20.000 Euro, die mir mit wenig Sicherheiten bewilligt wurden. Habe einen guten Businessplan eingereicht – so hieß es auf jeden Fall. Ist aber schon 20 Jahre her.
Was bestimmt heute noch gilt: Wendet euch an einen guten Berater, eine Beraterin, mit der ihr schon gute Erfahrungen gemacht habt. Danach bin ich vorgegangen. Baut ein langfristig gutes Verhältnis auf.
Dann gibt es noch den Mikrokreditfonds Deutschland. Der vergibt Kredite bis 25.000 Euro an bestimmte Gruppen. Wie einfach und unbürokratisch das abläuft, weiß ich nicht. Hört euch mal um!
Corporate Venture Capital
Große Unternehmen haben oft eigene VC-Abteilungen oder kooperieren mit Startups. Hier geht es weniger um Rendite wie bei Venture Capital, die Firmen wollen von neuen Entwicklungen profitieren, Geschäftsmodellen, die Startups mitbringen. Fällt euch dazu was ein? Oft handelt es sich um komplementäre Produkte oder Dienstleistungen zum Geldgeber.
Die Investitionen liegen zwischen 50.000 und 250.000 Euro. Beispiele sind Siemens Venture Capital oder Bayer AG's Leaps by Bayer.
Hier die PDF dazu.
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