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Autorenbildbhoffmann

Räumen Sie Ihre Terminologie auf – bevor Sie digitalisieren

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Sie wissen es schon längst: Der Aufbau einer Datenbank für die firmeninterne Fachsprache muss jetzt endlich angefasst werden. Führen Sie doch aktuell Ihr Unternehmen weiter in Richtung Digitalisierung. Das bedeutet Terminologiearbeit: Sammeln, Ordnen, Verwalten betrieblicher Benennungen – von der Technik über Einkauf und Support zum Marketing.


By the way - das alles stützt Ihre Corporate Language.


Ja, Sie haben recht, Terminologie-Management ist mit erheblichem Aufwand, mithin Kosten verbunden.


Doch am Ende geht die Rechnung auf, denn betriebliche Prozesse und Workflows werden effizienter. Alles verbindet sich wie von selbst.


Falls Sie später lesen möchten. Hier der Beitrag als PDF.



Workflow starten, 'besessene' Mitarbeiter einsetzen


Die Fragen, die Sie sich zu Terminologie und digitalisieren stellen sollten:


  1. Wie (detailliert) sollen die Fachwörter dargestellt werden?

  2. Wer soll im Betrieb Zugriff auf das Terminologie-Management haben?

  3. Wer kümmert sich um den Workflow, sammelt und ordnet die Fachwörter?

  4. Wer entscheidet über die Aufnahme welcher Fachwörter in die Datenbank?

  5. Wird ein Guide angelegt? Welche Software wird implementiert?


Zu 1.

Wie viele Fachwörter sollen – in etwa – aufgenommen, wie ausführlich sollen sie beschrieben werden: mit kurzer Definition, Kontext, Schreibweise, Grammatik, mit Synonymen und verbotenen Begriffen. Oder mit weniger Kategorien.


Zum Beispiel: Wärmepumpe; Plural: Wärmepumpen; ‚Gerät, das durch einen Kreisprozess der Umgebung (Luft, Wasser, Boden) Wärme entzieht oder an sie abgibt‘; kein Synonym; verbotene Schreibweise: Wärme-Pumpe.


Wichtiger Punkt: Für die Übersetzung wird hier bereits das englische, französische ... Wort festgelegt. So gibt es später keine Zweifel mehr.


Firmensprache, Terminologie digitalisieren: Von der Stückliste über die Konstruktion bis zu Öko-Begriffen


Zu 2.

Die Datenbank wird in der Regel allen Firmenbereichen zur Verfügung stehen. Sei es Technik, Service, aber auch Einkauf, Vertrieb, Marketing, Buchhaltung ... Manchen passiv, manchen aktiv; eventuell mit Vorschlagssystem.


Zu 3.

Einen ersten Fundus stellen natürlich Stücklisten, Produktkataloge, Preislisten, alles bereits digital Erfasste dar. Das heißt nicht, dass die Benennungen unabänderlich sind.


Zudem: Ständig werden neue Begriffe, Benennungen kreiert, insbesondere in Entwicklung und Konstruktion, im Software-Engineering. Die Benennungen müssen beachtet, definiert, aufgenommen werden.


Grafik zu digitale Transformation
Digitalisierung: Benennungen müssen stimmen, Foto: Gerd Altmann, Pixabay

Aber auch allgemein, etwa Ökologie, werden neue Begriffe kreiert. In der Umwelttechnologie ist die Rede von Dekarbonisierung, Urban Farming, Green Tech. Nebenbei bemerkt. Vor kurzem habe ich irgendwo gelesen, dass es nun Klimahandwerker gibt.


Überlegen Sie, welche Benennungen Sie in Ihrem Unternehmen einführen können, vielleicht fürs Marketing, Vertrieb, Werbung. Entscheiden Sie zwischen internationalen Begriffen und deutschen Benennungen, wenn das angebracht ist.


Terminologiearbeit vor Digitalisierung: Um Benennungen kämpfen – und schnell Frieden schließen


Zu 3. und 4.

Jetzt geht es ans Eingemachte. Der Workflow muss gestaltet werden, Verantwortliche benannt. Ich kenne das aus meiner betrieblichen Erfahrung: Ein oft mühsamer Prozess muss gestartet werden, der in den Firmenbereichen auf Widerstände stößt. Daher sollten Personen betraut werden, die sowohl durchsetzungsfähig als auch kompromissbereit sind. Denn in keinem betrieblichen Bereich werden ‚liebgewonnene‘ Fachwörter und Benennungen gerne aufgegeben.


Die Mitarbeiter sollten natürlich auch sehr viel Spaß an der Aufgabe mitbringen.


Nach Prüfung und Abstimmung muss letztlich entschieden werden, welche Benennungen in die Datenbank aufgenommen werden, wie das erfolgt, wer darüber entscheidet.


Entscheidungsfreude ist ebenfalls wichtig, sonst wird das nie was.


Zu 5.

Am Anfang stehen das Sammeln und Kategorisieren. Doch wurde ausreichend ‚Material‘ aufgelesen, geht es an die digitale Darstellung. Vielleicht wird ein Guide angelegt zur Vorgangsweise. Welche digitale Datenbank wird verwendet – für Bearbeitung und Abruf? Wobei die Software, je nach Unternehmen, ja ein Eigenprodukt sein kann.


Informationen strukturieren, managen – und Beziehung aufnehmen


So viel für heute zur Terminologiearbeit vor Digitalisierung. Doch vielleicht möchten Sie weitergehen – zur Erhebung von Metadaten, deren Klassifizierung, zu Ontologie und Taxonomie, indem Sie Beziehungen zwischen den Benennungen herstellen.


Demnächst werde ich Beiträge dazu in meinem Blog veröffentlichen.


iiRDS hatte ich an anderer Stelle bereits vorgestellt. Mit dem System können die Daten, die Nutzer etwa für den Gebrauch einer Maschine benötigen (Anleitung!) direkt digital in die Industrie, die Smart Factory einspielt werden. Und sind fürs Wartungspersonal sofort nutzbar. (iiRDS heißt übrigens intelligent information Request and Delivery Standard)


Vor kurzem habe ich einen Blogbeitrag verfasst zur Schreibweise von zusammengesetzten Substantiven, Komposita.


Auf meiner Website finden Sie eh weitere ausführliche Informationen zu Terminologiearbeit.

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