Für eine kohlenstoffarme, saubere Wirtschaft werden viele Mineralien benötigt. Die werden gebraucht zur Herstellung von Solarmodulen, Windturbinen, Batterien. Der Abbau von Mineralien wird immer wieder kritisiert.
Doch wie fällt die Materialbilanz im Vergleich zu Kohlekraft aus?
Benötigt werden für Solarzellen Silizium, Nickel, Silber und Mangan. Eisen und Stahl für die Herstellung von Windturbinen, Uran wird eingesetzt bei Kernkraft sowie Lithium und Graphit bei Erzeugung von Batterien.
Vergleichen wir den Abbau von Mineralien mit dem für Kohle, dann fällt die Bilanz positiv aus: Der Umstieg auf Erneuerbare oder Kernenergie verringert den Materialbedarf enorm.
Beton und Stahl dominieren die Materialbilanz
Eine aktuelle Bewertung liefern unter anderem Seaver Wang und Kollegen (Breakthrough Institute, Berkeley). Einbezogen ist dabei - was in älteren Studien fehlt - die verbesserte Material-Effizienz von Solarmodulen, Batterien und Windturbinen. Zudem: Der Gesamtbedarf für den Abbau wird berücksichtigt. Das fällt in anderen Studien oft unter den Tisch.
Beton und Stahl dominieren die Materialbilanz.
Onshore-Windenergie verbraucht weit mehr Material als die Solar- oder Kernkraft, insbesondere Beton.
Kernenergie verbraucht am wenigsten Material.
Kohlekraft: 26-mal mehr Verbrauch als bei Erneuerbaren, 50-mal mehr als bei Kernkraft
Berücksichtigt werden müssen zwei Dinge:
Metalle kommen oft in Erzen oder Gesteinen in geringen Konzentrationen vor. Daher muss mehr Metall ausgegraben werden, als im Produkt verwendet wird. Bei Nickel muss zum Beispiel 250 Kilogramm Gestein abgebaut werden, um ein Kilo Metall zu erhalten.
Für den Bau eines Kohlekraftwerks werden weniger Metalle und Mineralien verbraucht als für Energie aus Sonne, Wind oder Kernkraft. Aber für den Brennstoff selbst müssen riesige Mengen Kohle abgebaut werden.
Daher hat Kohle einen riesigen Fußabdruck, viel größer als jede andere Energiequelle: Kohlekraftwerke verbrauchen 26-mal mehr Materialien als Solarenergie und 50-mal mehr als Kernenergie.
Auch Erdgas hat einen größeren Fußabdruck als Erneuerbare und Kernenergie
Riesiger Materialverbrauch für Kohlekraft. Doch wie sieht die Bilanz bei Erdgas aus? Es wird ja kein Gestein abgebaut, sondern eben nur Gas gewonnen. Die Auswirkungen der Gasgewinnung kennen wir nicht genau. Doch vergleicht man die Massen, dann hat Gas einen viel geringeren Fußabdruck als Kohle, aber einen größeren als erneuerbare Energien oder Kernenergie.
Allerdings sollten wir nicht die Bedenken hinsichtlich Umweltschäden und Arbeitsbedingungen verharmlosen, so Hannah Ritchie in ihrem Artikel, den ich in meinem Beitrag zusammengefasst habe. Und sie sagt weiter (übersetzt mit Deepl):
‚Die Materialintensität kohlenstoffarmer Energiequellen muss noch weiter verbessert werden, und Recycling und eine starke Governance werden eine entscheidende Rolle bei der Verringerung ihrer Auswirkungen spielen.“
Den kompletten Artikel kannst du hier nachlesen. Überhaupt, schau dich um auf Our World in Data. Hier findest du statistische Daten, auf die du dich verlassen kannst.
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