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Autorenbildbhoffmann

Weltweiter Plastikmüll gelangt über Flüsse ins Meer

Aktualisiert: 3. Okt.

Ja, Plastikmüll ist ein Problem. Doch Lösungen liegen nur in exakten Fakten. Nicht in nebulösen oder falschen Berichten. Regelmäßig greife ich für verlässliche Zahlen auf zuverlässige Statistiken zurück, etwa von Our World in Data, OECD, UN.


Die Produktion von Kunststoff hat in den vergangenen 70 Jahren schwer zugelegt: von 2 Millionen Tonnen weltweit 1950 zu über 450 Millionen Tonnen heute. Ja, Plastik bereichert unser Leben: Es ist preiswert, vielseitig, steril. Eingesetzt wird es am Bau, bei Haushaltsgeräten, medizinischen Instrumenten und Lebensmittelverpackungen. Wir kennen das ja alle ...


Aber: Jährlich landen 1 bis 2 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Ozeanen, beeinträchtigen Tierwelt und Ökosysteme.

Zweites Aber: Für die Umweltverschmutzung ist jedoch nicht entscheidend, wie viel Plastikmüll wir produzieren, sondern wie er gehandhabt wird und wo er landet.

Etwa ein halbes Prozent des weltweiten Plastikmülls landet in den Ozeanen, laut Global Plastic Outlook OECD (2022): Zwar entstehen 350 Mio. t Müll, aber nur 1,7 Mio. t davon gelangen ins Meer.


Plastikmüll gelangt über Flüsse ins Meer, meist aus Asien


Davon stammt der größte Teil vom Land: 70 bis 80 Prozent. Er gelangt über Flüsse oder die Küsten ins Meer. Der Rest kommt aus marinen Quellen: Fischernetzen, Leinen, Seile.

Diagramm über die Flüsse, die weltweit am meisten Plastikmüll transportieren

„Fehlendes-Plastik-Problem“ gibt Forschern Rätsel auf


Wie gesagt, mindestens 1 Million Tonnen Plastikmüll gelangt über Flüsse ins Meer, jährlich. Doch auf dem Meer, vor der Küste schwimmt viel weniger Abfall, nur etwa 10 bis 100 Tausend Tonnen. Jede Menge, aber nicht annähernd so viel wie über die Jahre in die Ozeane gelangt sind.


Die Differenz wird bezeichnet als 'fate of plastics' ('Fehlendes-Plastik-Problem'). Ich führe das Phänomen hier an, weil es kaum verbreitet wird. Man muss in Google schon auf Englisch suchen, mit magerem Ergebnis.


Mögliche Erklärungen:


  • Die Schätzungen sind zu ungenau, was sehr unwahrscheinlich ist.

  • Ultraviolettes Licht zersetzt Kunststoffe sehr schnell. Dies könnte zum Teil zutreffen: Große Mengen an Mikroplastik liegt in Tiefseesedimenten.

  • Ein Teil sinkt auf den Meeresboden. Das meiste bleibt in Küstennähe, verfängt sich. Die OECD mutmaßt: Von den 1,7 Mio. t, die in die Ozeane gelangen, bleiben 1,5 Mio. t in Küstennähe. 0,2 Mio. t sinken auf den Meeresboden.


Falsche Behandlung des Plastikmülls ist das größte Problem


Am wichtigsten ist, wie viel Plastikmüll falsch behandelt, entsorgt wird.


In Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen ist der Anteil an unsachgemäß behandeltem Abfall höher. Grund sind eine schlechte Infrastruktur für die Abfallbewirtschaftung.


Dazu bereit ich einen weiteren Artikel vor.


Hier auf Our World in Data viele Informationen zum Thema.



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