Bedienungsanleitung verständlich – Anleitungen besser als ihr Ruf
- bhoffmann
- 26. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Nehme ich an einer Veranstaltung teil, werde ich, klarer Fall, nach meinem Business gefragt. Kürzlich etwa beim Dienstleistertag der IHK Pfalz in Ludwigshafen. So weit normal. Sage ich Technische Redakteurin, wissen die meisten erst mal nicht viel damit anzufangen. Schiebe ich „Bedienungsanleitung gestalten“ nach, ist die Reaktion meist die gleiche:
„Ach ja, die Dinger, in die ich nie reinschaue.“ „O ja, Loriot und die Küchenmaschine.“ „Niemand versteht, was da drinsteht.“ Letztens: „Vor kurzem habe ich einen Kühlschrank gekauft, habe im Internet eine Anleitung suchen müssen, aber keine gefunden.“ Und so weiter ...
Worauf ich angesprochen werde, sind Anleitungen für Konsumentenprodukte, vom Wasserkocher bis zum Auto. Ich habe mich hauptsächlich mit Maschinen und Anlagen beschäftigt. Siehe Näheres weiter unten.
Schlechter Ruf von Bedienungsanleitungen
Allerdings: Die Gestaltung ist für beide Bereiche gleich. Wobei bei Maschinen die Instandhaltung im Fokus steht: Handgriffe für Wartung und Reparatur. Hier habe ich mich darüber ausgelassen. Oder auch hier.

Woher kommt der schlechte Ruf einer Bedienungsanleitung?
Kurzer Rückblick.
In der Geschichte gab es zu Betriebsanleitungen zwei Marksteine:
Das Inkrafttreten der ersten Maschinenrichtlinie 1993.
Das Einführen des Funktionsdesigns, Start 1990.
In der Maschinenrichtlinie, die alle Jahre reformiert wird, geht es um den europäischen Wirtschaftsraum, den freien Warenverkehr, anders gesagt Standards, auf die sich Nutzer verlassen können, die für Sicherheit stehen.
Das Funktionsdesign handelt von Verständlichkeit. Dabei griffen deren Schöpfer Schäflein-Armbruster/Muthig auf die linguistische Theorie vom Sprechakt zurück.
Bedienungsanleitung verständlich – eigentlich ganz einfach
Kurz gesagt: Es gibt einen Sender und einen Empfänger und einen Kontext. Und was der Sender sagt, muss vom Empfänger (richtig) verstanden werden. Dafür gibt es sehr viele Optionen.
Die sind Technischen Redakteuren geläufig, prägen ihre Aufgabe.
Auf die Schnelle: Die Sätze müssen kurz sein und genau eine Information enthalten. Nutzer werden Schritt für Schritt durch eine Anleitung geleitet. Benennungen müssen stimmen (nicht Schraubenschlüssel, sondern etwa Maulschlüssel, Gabelschlüssel oder Ringschlüssel).
Vorher hat jeder, der eine Maschine vertrieben hat, in der Regel waren es die Techniker selbst, genau das geschrieben, was sie für richtig erachtet haben.
Ich habe bei einem Seilbahnunternehmen gearbeitet. Ab und an kamen uralte Anleitungen auf meinen Tisch. Die bestanden aus ein paar Blättern, mit kurzen Beschreibungen und Zeichnungen.
Gründe für unverständliche Bedienungsanleitungen
Nun zurück zum Unverständlichen von Anleitungen. Zu möglichen Erklärungen.
Sicherheit steht im Fokus. Wie oben erwähnt. Dass bloß nichts passiert – weder dem Nutzer, noch der Maschine, dem Gerät! Viel zu viele Sicherheitshinweise und Warnungen. Da blickt keiner durch.
Wir wissen eh wie sie funktioniert, die Waschmaschine, da müssen wir nichts drüber lesen. Weg mit dem Ding!
Viele Produkte kommen aus dem Ausland, Südostasien, USA ... Jetzt mal schnell den anderen den schwarzen Peter zugeschoben.
und einige mehr
Oft hält sich das Klischee von der unnötigen Anleitung. Also, doch einen Blick hineinwerfen. Vielleicht steht ja was drin, was den Gebrauch des Gerätes erleichtert. Und es liegt eine Bedienungsanleitung in verständlich vor.
Wenn bei Ihnen das Verfassen einer Anleitung ansteht – melden Sie sich bei mir. Ich zeige Ihnen, worauf es ankommt.
Hier noch meine Visitenkarte fürs Erste:

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